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Pornos auf dem Digitalmediacamp – und was sonst noch so geschah

Last Updated on 19. Mai 2017 by Hubert Mayer

Pornos auf einem Barcamp? Einem Barcamp, das sich vorrangig an Journalisten wendet? Dem Digitalmediacamp?

Klar, kann man das machen. Wenn der Michael Praetorius da ist, schaut sogar ein Großteil der Teilgeber eines Barcamps Porno. Glaubst Du nicht? Ist aber so. Denn es geht dabei nicht um den Porno an sich, sondern was man von Betreibern von Pornoseiten lernen kann. Der für mich schönste Satz der Session kam auch von Michael, als er mittendrin meinte:

„Ich kenne das, vor vielen Leuten zu sprechen. Aber es ist was anderes, wenn die nebenbei Porno schauen.“

Denn ja, im Hintergrund wurde mit dem Beamer die Seite YouPorn an die Leinwand geworfen. YouPorn hat Michael dann anhand der Seitenelemente analysiert, was wieder sehr spannend war. Warum muss man sich nicht anmelden auf Pornoseiten. Warum muss man dies doch, wen man bestimmte Funktionen nutzen möchte, aber nicht beispielsweise zum Download eines Pornos?

Die Startseite wird jedes Mal neu aufgebaut anhand des von Dir (sorry) als Nutzer gezeigten Nutzungsverhaltens. Die Software analysiert, was hast Du Dir angeschaut, was nicht. Und auf der Basis gibt es neue Vorschläge. Da hilft Dich auch „Sicheres Browsing“ nicht, denn das verhindert nur, dass die Seite in den Browserverlauf aufgenommen wird. YouPorn und andere Seiten identifizieren Dich anhand der Daten Deines Rechners, mit dem Du die Seite nutzt.

Ebenfalls spannende Erkenntnis: Wenn eine Handlung abgeschlossen wurde, ist der perfekte Zeitpunkt für einen Call to Action, da der Nutzer dann wieder offen für Neues ist. Als Beispiel wurde hier die teuerste Werbefläche bei 1 & 1 aufgeführt: Ein Popup nach dem Ausloggen aus dem Webmailer.

Für Menschen mit Videos zu Nischenthemen gibt es die Empfehlung, das Video embeddbar zu machen. Über YouTube Insights kannst Du dann sehen, wo das eingebunden wurde – und findest so möglicherweise neue Kooperationspartner. Für die Videovorschau bietet es sich an, anstelle eines Bildes eine animiertes Gif einzubinden, das eine bessere Vorschau auf das bringt, was den Nutzer im Video erwartet.

Was man noch von Pornoseiten im Netz lernen kann: Wenn man bei Suchergebnissen des Nutzers auf der eigenen Seite keine Ergebnisse bringt, dann lieber anstelle von Googletreffern Links auf zur Suche passende Seiten von Partnerseiten anbieten. Damit betreibst Du auch sinnvolles Linkbuiliding.

Und YouPorn erstellt wohl auch sehr spannende Statistiken über das Nutzungsverhalten. Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass nach einem Fußball WM-Finale die Menschen im Gewinnerland wohl eher Feiern gehen während die Menschen im Verliererland die Hand Zuhause anlegen ;)

Du siehst – von Pornoseiten kann man viel lernen. Und das ganze lässt sich natürlich sehr unterhaltsam gestalten, dem Wortwitz sind alle Tore offen dabei ;)

Und was gab es sonst noch so auf dem Digitalmediacamp? Es ist ja konzipiert gewesen als Barcamp, das sich vor allem an Journalisten wendet, und so gab es beispielsweise eine Session zu „Videos in Nachrichten“ von Michael.

Learnings daraus: Immer fragen: „Wo ist der Mehrwert“ des Videos? Kein Mensch will Talking Heads sehen (sorry an meine Snapchatzuschauer an dieser Stelle), immer muss das zum Inhalt der Nachricht passen. Oder interessiert Dich ein Video, bei dem die Bundeskanzlerin am Wahltag hinter der Scheibe verschwindet, wieder auftaucht und dann den Wahlumschlag in die Urne wirft. Siehste… Als Negativbeispiel wurde ein Video zweimal gezeigt. Das erste Mal ohne Ton und wir sollten dann erraten, um was es da ging. Die Meinungen waren vielfältig und als wir beim zweiten Mal das Video mit Ton sahen, müssten wir schon schmunzeln.

Bewegung sollte also sichtbar sein, Dinge müssen durch ein Video besser vorstellbar werden.

Wichtig sind auch der Teasertext und das Teaserbild. Auch hier nochmal der Hinweis auf das oben schon angesprochene animierte Gif, das sich als Videovorschaubild anbietet.

Nach dieser Session ging es wieder runter, um statt der Snapchateinführung von Richard Gutjahr von Klaus zu erfahren, wie Reiseaufnahmen unter erschwerten Bedingungen entstehen.

Ist jetzt aber nicht ganz so schlimm, denn Dank Christian kann ich (und Du) die Session bei YouTube nachschauen:

Jetzt aber zur Session von Klaus:

Klaus zu Beginn seiner Session zum Mobile Reporting auf dem Digitalmediacamp in München 2016
Klaus zu Beginn seiner Session zum Mobile Reporting

Welche Technik verwendet wurde, und wie sich diese im Laufe der Jahre geändert hat. Leichter ist das Equipment vor allem geworden, haben wir gelernt…

Auch einige Empfehlungen gab es in der Session von Klaus:

Adobe Clip zum Schneiden der Videos neben iMovie auf dem iPad
Filmic
Und dann war noch eine App. Ich glaube, für Slowmotion. Meine Autokorrektur hat in einem unbeobachteten Moment leider „Slowfood“ daraus gemacht… Aber vielleicht weiss ja noch jemand von euch, wie die hieß? [Update: Danke Klaus für dei Richtigstellung: Slow Fast heißt die App]

Zum Daten übermitteln wurde uns hier Dropjar empfohlen(startet beim Abbrechen an der Abbruchstelle). Und das sieht mir sehr gut aus, keine Anmeldedaten erforderlich und verdammt große Dateien können hier kostenfrei ausgetauscht werden. Sieben Tage bleiben die Daten gespeichert, dann sind sie dort weg.

Dann schaute ich noch bei der Session von Frank zum Thema Digitales Nomadentum vorbei und konnte da auch mit der einen oder anderen Information weiter helfen, hoffe ich.

Zum Abschluss war ich noch in einer Session von Sixt, die ein wenig plauderten, wie sie Snapchat nutzen und wie der tägliche Ablauf in der Social Redaktion ist. Dort können relativ frei entscheiden, welchen Kanal sie für welches Ereignis bespielen wollen, daher kommt auch ihre häufig schnelle Reaktion auf aktuelle Ereignisse. Sixt hat sich übrigens dafür entschieden, Snapchat nicht täglich zu bespielen, sondern nur dann, wenn sie einen Anlass sehen. Einen Tipp gab es auch: Baut auf eurer Website eine Unterseite mit den Angaben, nach denen Nutzer suchen, wenn sie euch vielleicht auf Snapchat suchen. Den Snapcode dort abzubilden ist dabei auch hilfreich. Meiner sieht übrigens so aus:

Snapcode Hubert Mayer vom travellerblog.eu
Mein Snapcode

Alternativ dazu kannst Du mich auch, wenn Du das gerade auf dem Smartphone liest, direkt über diesen Link hinzufügen.

Alle Sessions kannst Du im Online Sessionplan des Digitalmediacamp nachschauen.

Neben den Sessions gab es eine Menge toller Gespräche, mal länger, mal kürzer. Michael, der auch die Session zu Videos in Nachrichten gehalten hat, empfahl mir abends bei der Party beispielsweise eine Domainhandelsplattform, flippa.com, die ich noch nicht kannte. Und wir spannen an einer App Idee, die für viele wohl hilfreich wäre, wenn sie sich umsetzen ließe…

Das Digitalmediacamp zeichnte sich aber auch durch eine tolle Orga und Location aus – nicht nur dafür, dass es das erste Digitalmediacamp war, war es großartig organisiert. Von Garderobe über das Catering, vom Empfang über den ständigen Support, auch im Vorfeld, über Twitter: Vorbildlich!

Die Location selbst war ebenfalls recht gut, nur wenn das Digitalmediacamp tatsächlich wachsen möchte, wird die Location nicht ausreichen (was ihnen aber bereits bewusst ist. Danke an Lina für die tolle Moderation!

Und dann waren da noch die Sponsoren, ohne die kein Barcamp stattfinden kann, zumindest nicht in diesem zeitlichen Rahmen! Herzlichen Dank an alle! Stellvertretend hier die Goldsponsoren, die wie alle anderen Sponsoren bei der Begrüßung von Lina vorgestellt wurden. Die vollständige Sponsorenliste findest auf der Website des Digitalmediacamps.

Die Goldsponsoren vorgestellt von Lina Timm afu dem Digitalmediacamp im Februar 2016
Die Goldsponsoren vorgestellt von Lina Timm

Der Social Buzz konnte sich auch sehen lassen, Brandwatch war wieder so freundlich, ein Monitoring zur Verfügung zu stellen.

https://www.brandwatch.com/de/
Social Buzz des Digitalmediacamp München, gemessen mit Brandwatch


Fazit zum Digitalmediacamp München 2016

Das war das erste Digitalmediacamp in München. München, eine Stadt, die ich eigentlich nicht mag. Ich hatte daher schon gewisse Erwartungen daran, wie das Camp werden würde. Und wurde sehr positiv überrascht! Ein tolles Barcamp dank toller Orga, Sponsoren und Teilgeber. Ich habe eine Menge mitgenommen für mich – und schreibe daher auch endlich mal wieder einen recap ;)

Ihr wollt „live“ bei meinen Reisen dabei sein? Dann folgt mir doch bei Instagram und/oder Twitter. Meist abends gibt es auf der Facebookseite des Reiseblogs dann auch eine kurze Zusammenfassung der Tage auf Reisen mit den Bildern vom Smartphone. Ab und an nehme ich euch auch auf Snapchat unter hubertmayer mit ;) Auch hier freue ich mich immer auf neue „Gefällt mir“ – und mir helft ihr damit auch!

Und da ich nicht alleine auf dem Barcamp war, hier die Liste der von mir gefundenen Rückblicke (oder ggf. Sessions, falls da jemand was separat veröffentlicht):


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Hubert Mayer
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2 Kommentare zu „Pornos auf dem Digitalmediacamp – und was sonst noch so geschah“

  1. Pingback: Digital Media Camp 2016: #P(iep), KiKA, Video und Snapchat

  2. Danke, Hubert, sehr schöner Artikel. Bin jetzt eben endlich dazu gekommen, den zu lesen. Schade, dass es mir zeitlich nicht möglich war, dabei zu sein. Hab echt was verpasst. Hoffe, dass ich dann im nächsten Jahr dabei sein kann. Übrigens gab es bis vor geraumer Zeit schon mal das Barcamp München…

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