Wo sind die Zeit und die Erinnerungen hin? Nachdenkliches zum Geburtstag und Wünsche

Kennt ihr das? Manchmal liegt man da und wird nachdenklich, versucht sich zu erinnern und wundert sich, wie wenig im Gedächtnis geblieben ist? Mir ist das gestern passiert, als ich das Angebot der Mineraltherme Böblingen angenommen habe, dass Geburtstag”kinder” freien Eintritt haben – und das nicht nur am Geburtstag selbst, sondern alternativ auch am Tag davor oder danach. Wer mich einigermaßen kennt, der/die weiß, dass das Bad in Böblingen mein Rückzugsort ist. Der Ort, wo ich gerne hingehe, wenn ich entspannen will. Dort kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und über Gott und die Welt nachdenken.
Früher habe ich oft über den Verkauf meiner Wohnung in Hochdorf nachgedacht (was glücklicherweise endlich passiert ist), oft auch über Geschäftsideen und Jobwechsel. Doch gestern war das anders. Also eigentlich heute, denn während ich diese Zeilen schreibe, ist es noch Montag.

Heute habe ich viel über die Vergangenheit nachgedacht. Habe versucht, mich zu erinnern, wie meine letzen Geburtstage verlaufen sind. Und es war einfach erschreckend – mir ist nur sehr, sehr wenig noch präsent :(

Letztes Jahr, klar, das ist einfach. Da bin ich ja geflüchtet und war in mit meinem Buddy Stefan in Schottland und an dem Tag in Fort William und wir sind eine Runde spazieren gefahren nach Mallaig und Umgebung. Das war eine tolle Woche in Schottland (einfach ein traumhaftes Land!) und an diesem Abend waren wir gemütlich was Essen und in einem Pub, noch anstossen.

Stefan und ich beim Cross über Morar
Stefan und ich beim Cross über Morar (Foto: Stefan Weisser)

Übrigens – an dem Tag ist auch das Bild entstanden, dass ihr derzeit überall als Profilbild von mir bei Twitter, Facebook, etc seht. Danke Stefan!

Letztes Jahr war also einfach. Doch früher? Vorletztes Jahr war ich wohl Zuhause und spontan abends von einer alten Bekannten in den Spargelbesen nach Fellbach eingeladen worden, die anderen dort wussten nichts davon, dass ich Geburtstag habe – das hat mir ganz gut gefallen, das war ein schöner Abend (nur war das wirklich vor zwei Jahren?).

Vor drei Jahren, ja, da war ich in Berlin. Die Erinnerung von Timehop (eine der besten Apps ever!) heute an die Hinfahrt war mit der Auslöser für meine Gedanken und meine Nachdenklichkeit. Ich hatte via einer Mitfahrzentrale im Web gebucht und wir kamen von einem Stau zum nächsten. Statt wie geplant abends anzukommen, war es nach 1 Uhr nachts, als ich bei meiner (damaligen) Freundin ankam und wir sind nur tot ins Bett gefallen.

Der Geburtstag selbst war ein sehr, sehr schöner – morgens wurde ich mit gedeckten Frühstückstisch geweckt, neben zwei Büchern, die ich mir gewünscht hatte, war ein weiteres unglaubliches Geschenk da gelegen – ich konnte es nicht fassen, aber Nicole hatte tatsächlich Karten für mein absolutes Lieblingsmusical organisiert, das seinen Ursprung in Berlin hat: Linie 1! Das Original. So lange wollte ich das schon mal im Gripstheater sehen, nie hatte es geklappt. Und auch an diesem Tag war es ausgebucht, ich hatte nämlich, bevor ich Nicole auch nur erzählte, dass ich kommen werde, es schon selbst versucht. Sie erzählte mir dann, dass sie vor Ort die Leute so lange zugetextet hatte, bis die drei Karten rausgerückt haben… ;))) Dafür werde ich ihr auf ewig dankbar sein.

Das waren die Geschenke - die Karten sind Eintrittskarten für Linie 1

Auch ansonsten war es ein toller Tag, denn wir waren erst mit dem Schiff auf dem Tegelsee unterwegs, dann lecker Essen, ein wenig bummeln und dann in Linie 1, um dann anschließend den Abend beim Mexikaner mit ein paar Cocktails ausklingen lassen.

Und sonst? Tja, Ebbe in der Erinnerung. In einen Geburtstag innerhalb der letzten 10 Jahre feierte ich ungeplant rein, eigentlich war nur ein Feierabendbierchen geplant mit einem meiner besten Freunde. Das hat sich dann über diverse Kneipen hingezogen und auf einmal war es nach 0 Uhr. Und das Handy machte die ganze Zeit Radau – es hat lange gebracht, bis er gerafft hatte, dass ich Geburtstag habe. Ab da musste dann er zahlen *g*

Ein weiterer Geburtstag, der mir in Erinnerung blieb, war der zu GiMiX-Chat Zeiten, als wir bei mir feierten, denn da waren einige Chatter aus ganz Deutschland zu Besuch – und meine damalige Traumfrau “Mauuuuussssiiiiiiiii” (so nannte ich sie, und alle waren genervt) kam auch…

Dann war da noch mein 18. Geburtstag, die Feier ist natürlich unvergesslich. Rund 50 Menschen in der Wohnung meiner Eltern, die geflüchtet waren, eine Mischung aus Schulfreunden, Handballern, Discobekanntschaften (Oz, Müsli), Punks und Glatzen – und alle haben angeregt diskutiert ohne Ärger.. Das war echt unglaublich.

Bei den Zeitsprüngen siehst Du schon – da fehlt viel. Sehr viel. Und das ist es, was mich bedrückt. Wieso vergesse ich, wie diese Tage waren? Klar, wenn mich einer daran erinnert, kommt das alles wieder in den Sinn und vor Augen. Doch selbst daran zu erinnern, das schaffe ich nicht. Von 40 Geburtstagen sind nur noch 4-5 einigermaßen parat im Gedächtnis.

Da kommen mir Gedanken, ob ich mir selbst so wenig wert bin, dass solche Tage nicht in Erinnerung bleiben. Und nein, das ist keine Midlife Crises und auch kein Selbstmitleid, sondern eine Frage, über die ich ernsthaft mehr nachdenken muss. Denn ich verbringe sehr viel Zeit in Ehrenämtern, sage mir immer wieder, dass das auch weniger werden sollte, und renne dann doch in den nächsten Vorstandsposten. Zeit für mich ist eher Mangelware. Deswegen hat mir der heutige Tag auch wieder sehr gut getan. Auch wenn ich jetzt schon wieder am Rechner sitze und blogge. Aber auch das ist so ein Punkt – Schreiben als Beruf kann ich mir nämlich ganz gut vorstellen.

Bist Du beim Lesen dieser Zeilen auch nachdenklich geworden? Hast versucht, Dich einfach mal an Deine letzten fünf Geburtstage zu erinnern? Und? Alle noch präsent? Ich schau jetzt gleich mal ein meine Ordner mit Bildern durch, mal sehen, was da in Erinnerung kommt.

Ach ja, heute – heute weiss ich noch nicht, was ich den Tag über mache. Nur frei habe ich mir genommen (eigentlich würde ich heute sogar bei einem Bewerbungsgespräch sitzen, aber das habe ich doch wieder abgesagt). Abends dann auf alle Fälle mit Freunden im Spargelbesen in Fellbach. War gar nicht meine Idee, Danke Sabrina, dass Du Dir das hast einfallen lassen.

Und ein Geburtstag fällt mir da doch noch ein – in meinem ersten Jahr in der VVB war da eine Tagung in Hamburg und ich sass den ganzen Tag und Abend mit damals wildfremden Menschen in ansonsten toller Atmosphäre im Hotel Hafen. Und kannte niemanden…

Ach ja, Wünsche steht da oben ja noch. Dann will ich euch mal verraten, was ich mir wünsche. Das wenigste davon könnt ihr erfüllen, aber träumen darf ich doch, oder?

  • Ein Häuschen mit kleinem Garten (Hängematte! Grill!) mit Sonne den ganzen Tag
  • Bahncard 100 (ein immerwährender Traum der Freiheit für mich…*seufz*)
  • Tolles Wetter zum Sommerfestvial der Kulturen 2014 und in allen weiteren Jahren
  • Neue Mitglieder, die die Arbeit des Forums im Förderverein unterstützen möchten
  • Ein Arbeit, bei der ich meiner Leidenschaft für “Online” nachgehen kann
  • Und natürlich – die “richtige” Frau an meiner Seite…

 

Ansonsten gibt es da noch eine ganze Menge von euch erfüllbarer Wünsche (neben dem mit dem Förderverein), die findet ihr dann bei Amazon auf meinem Wunschzettel.

Hubert Mayer
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1 Kommentar zu „Wo sind die Zeit und die Erinnerungen hin? Nachdenkliches zum Geburtstag und Wünsche“

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