Barcamp Blues nach dem Barcamp Düsseldorf – scharfe Currywurst und too much Lessons learned #barcampDUS

Logo Barcamp DüsseldorfWer sich jetzt fragt, was die Überschriftteile gemein haben könnten, der war vermutlich noch nie auf einem Barcamp. Denn nach einer solchen Veranstaltung wundert man sich in der Regel gar nicht mehr, warum scheinbar zusammenhanglose Titel doch am Ende einen Sinn ergeben – die Erklärung, was ein Barcamp ist, habe ich eben schon mit verlinkt.

Düsseldorf sollte heuer sein erstes Barcamp bekommen – organisiert vom Mr. Barcamp, Stefan Evertz, im Netz besser bekannt als @hirnrinde,  himself. Und es war eine unglaublich anregende Veranstaltung – viele äußerten sich so, wie ich es fühlte: Zumindest gefühlt gab es schon lange kein Barcamp mehr auf so hohem Niveau. Die Themenvielfalt war wieder enorm, so dass mir der Rat der Christians, sich etwas besonders zu Beginn rauszupicken, statt nur chronologisch vorzugehen, dieses Mal besonders schwer fällt. Sollte ich es dennoch versuchen und mir verkneifen, etwas über das vorzügliche Catering zu schreiben, dass mit einem tollen Frühstück an beiden Tagen

(Stichwort für Samstag: METT!)  los ging und sich am Samstag mit Currywürsten fortsetzte:

Currywurst von Curry-Teufel beim Barcamp Düsseldorf
Currywurst vom Curry-Teufel (Nicole Bendig)

Sonntag dann auch noch ein verdammt leckeres Gulasch (auch für die Vegetarier war gesorgt, keine Angst).

Ups. Hat schon mal nicht geklappt, nicht über das Essen zu schreiben..

Samstags in Düsseldorf: Respekt, Hangouts on Air, Video Basics, WordPress Beine machen SEO, Social Media Monitoring im Marketing, Alt und eine riesige Druckerei

Dann aber mal zu den Sessions. Samstag besonders herausgestochen für mich war die Session von der Respektspezialistin Brigitte Schöblitz. Respektspezialistin? Klingt strange, ja? Macht nichts – Bettina ist eine klasse Frau, die auch fluchen kann. Doch in der Session am Samstag des Barcamps Düsseldorf ging es nicht um Respekt allgemein, sondern um Respekt im Netz.  Doch was ist Respekt überhaupt? Gleich zu Beginn stellten wir fest, dass wir uns da gar nicht so einig waren.Für Bettina ist Respekt, ich hoffe, ich habe das richtig verstanden, etwas, die sie allen gegenüber aufbringt, lediglich aufgrund der Tatsache, dass der/die Gegenüber ein Mensch ist. Dies als Abgrenzung zur Wertschätzung, die sie anderen aufgrund der einzelnen Facetten der Persönlichkeit entgegenbringen kann.

Als Probleme im Netz identifizierten wir u.a., dass ein Teil, der Kommunikation ausmacht, im Netz untergeht. Keine Mimik, keine Gestik, keine Stimmlagen sind zu erkennen. Auch Smileys können dieses Problem nicht lösen, ist nicht überall die Bedeutung klar oder auch dieselbe wie bei uns (Beispiel Japan). Dazu kommt, dass Smileys im Geschäftsverkehr doch eher verpönt sind.

Zurückgekommen auf das Thema „Respekt im Netz“ gehört für sie insbesondere dazu, das jeder achtsamer sein sollte und mehr zuhören.

Die Session hat mich wieder sehr nachdenklich gemacht, bin ich selbst doch auch jemand, der eher sehr direkt schreibt – aber nicht unbedingt immer so,  dass Ironie oder ein Joke dabei zu erkennen ist. Ein Punkt, an dem ich noch extrem an mir arbeiten muss.

Auch der Vortrag mit Daniel Fiene zum Thema Hangouts on Air, der als Einsteigersession gedacht war und in dem wir das direkt vor Ort mal ausprobierten, brachte wertvolle Tipps – so beispielsweise immer extra Kopfhörer und ein vernünftiges Mikrofon zu verwenden. Als Kopfhörer hält er die vom Smartphone durchaus ausreichend. Für einen besseren Sound kann man durchaus in den Settings „Studio“ einstellen.

Daniel Fiene in Action auf dem Barcamp Düsseldorf
Daniel Fiene in Action

Weitere besuchte Sessions handelten davon, wie man WordPress Beine macht (Sebastian Gebert), SEO Site Clinic (Johannes von der RP-Digital), Social Media Monitoring im Marketing (Stefan Evertz) und Video Basics (Franzi).  In diesen Sessions lernte ich u.a., dass für Google News der „<H1>“ Tag (Überschrift gleich dem Seitentitel sein muss, dass man bei Videos besonders auch auf den Ton achten sollte und dass das Video eine Geschichte erzählt.

Um 21.30 Uhr gab es dann noch eine Führung durch die Drucker der Rheinischen Post – eine riesen Anlage, die uns mächtig beeindruckte, auch wenn wir den Anzeigenblättern, die dort Samstagabend gedruckt werden, keine große Zukunft voraussagen und überlegten, wieviel Altpapier damit produziert wird. Danke jedoch für den überaus interessanten Einblick, so etwas sieht man nicht jeden Tag!

Der Sonntag – Wikipedia at it’s best, Blogger und Journalisten, Bloggerbezahlung und Vine

Mein Highlight des Sonntags war die Session von Markus zu Wikipedia. Mit ihm habe ich schon lange  über Twitter Kontakt, sogar bereits ein Konferenzticket für ihn verlosen dürfen – aber zu einem persönlichen Treffen hat es bislang nie gereicht. Und seine Session zu Wikipedia war sehr interessant, gab er doch viele Insights über die Diskussion, ob bezahltes Schreiben in der Wikipedia erlaubt sein sollte (Wikipedia Deutschland eher ja der derzeitigen Stimmung nach, Wikipedia England nein). Auch informierte er uns sehr eindrucksvoll über die Relevanzkriterien, die Diskussion darum und wie man dem Relevanzstreit aus dem Weg gehen kann, indem man beispielsweise über den Relevanzcheck schon vorher eine Meinung einholt. Wie man als Blogger zu Links von Wikipedia kommen kann (Stichwort: Linkpower), erfuhren wir ebenfalls – aber das verrate ich nicht öffentlich ;)

Ebenfalls am Sonntag besuchte ich zwei Sessions, die sich mit Bloggern / Journalisten (Eva) und Wegen der Zusammenarbeit und der Bezahlung (Djure) auseinandersetzten. Oliver von der Rheinischen Post Digital kann sich eine verstärkte Zusammenarbeit mit Bloggern vor allem da vorstellen, wo es um Lokales geht, seine ersten Gedanken zu dem Thema haben mir sehr gefallen und stiessen, so mein Eindruck, auch auf allgemeines großes Interesse. Zur Entlohnung von Bloggern fielen Stichworte wie der Ausbau von Micropayments (wie einfach nutzen?) oder Websites mit Hauptsponsoren („Sponsored by…“) – letzteres darf jedoch kein Sponsor sein, der inhaltlich zu den Blogthemen passt, um den Touch der „Beeinflussbarkeit“ nicht zu schüren. Denkbar wären für Techblogs vielleicht eine Zusammenarbeit mit Autokonzernen, für Reiseblogger mit Fotoherstellern.

Vine hatte ich bislang nie verstanden – seit der Session von Nicole weiss ich wenigstens, wie man das bedient und werde das sicher das eine oder andere Mal ausprobieren. Besonders schön war hier, dass man sehen konnte, wie sehr sie für diese App brennt und welche Begeisterung sie hier versprühte.

Fazit:

Oft komme ich schwer begeistert von einem Barcamp zurück – und dieses Jahr werden es auch noch viele werden. Doch das Barcamp Düsseldorf wird sich sicher lange direkt in mein Gehirn einbrennen, versuche ich gerade immer noch, all die Eindrücke zu verarbeiten. Und was aus dem obigen Text noch nicht so recht hergehen wollte – die Menschen waren es wieder, die das Barcamp zu einer unglaublichen Veranstaltung gemacht haben. Selten habe ich so viele neue Menschen kennengelernt, selten so viele anregende Gespräche geführt mit Menschen, die ich schon länger kenne und die ich immer wieder gerne wieder treffe. Danke, mein lieber Stefan, dass Du dieses Barcamp aus der Taufe gehoben hast!

Aber auch einen herzlichen Dank an die Sponsoren, dieses tolle Barcamp ermöglicht haben – allen voran der Locationsponsor Rheinische Post Online, gefolgt von Simyo (ja, die mit den geilen Powerstationen, die immer wieder die Rettung der Akkus auf Barcamps darstellen), Doc Morris (die mit den Äpfeln ;) und Seitwert Circ

Bild der Sponoren des Barcamp Düsseldorfs
DANKE an die Sponsoren des Barcamp Düsseldorf 2013!

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Hubert Mayer
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4 Kommentare zu „Barcamp Blues nach dem Barcamp Düsseldorf – scharfe Currywurst und too much Lessons learned #barcampDUS“

  1. Pingback: Übernachten Düsseldorf: Hotel INNSIDE Düsseldorf Seestern | TravellerblogTravellerblog

  2. Danke für den ausführlichen, interessanten Bericht! Ich bin jahrelang um das Thema Barcamp herumgeschlichen, irgendwie hatte es zeitlich nie so ganz gepasst, aber jetzt hab ich „Blut geleckt“ (komme gerade vom 48-Stunden-Educamp in Hattingen zurück, die Woche davor war ich beim openTransfercamp in Hamburg) und da passt es SEHR gut, dass das nächste Barcamp in der Heimatstadt ist :-)

    Mir war noch nicht ganz klar, was das Oberthema des Camps ist – dank Deines Berichts werde ich direkt mal mein Ticket lösen ;-)

    Liebe Grüße, Ulrike

  3. Pingback: Der 1000-xte Jahresrückblick. Aber meiner auf 2013. Und es war toll! « Hubert Mayer

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